Sammelhefter – Zeit für Veränderung

Gerade im Bereich der Sammelheftung besteht in vielen Druckereien ein oft nicht erkanntes oder vernachlässigtes Optimierungspotential. Müller Martini will hier für Bewusstsein sorgen und hat ein Analyse-Tool entwickelt, das die restliche Lebensdauer einer Anlage im Müller-Martini «Life Cycle Management» und die damit verbundenen Service- und Instandhaltungskosten abschätzen hilft. Dabei zeigt sich sehr oft, dass eine Neuinvestition dank der höheren Effizienz und Produktionssicherheit sehr schnell die Profitabilität in der Sammelheftung erhöht. Die Aussagen von vier österreichischen Druckereien bestätigen dies.

Ein linearer Sammelhefter ist ein wesentlicher Eckpfeiler in der Wertschöpfung einer Druckerei. Bei den Neuinvestitionen steht der Bereich Sammelheftung allerdings nicht so stark im Fokus, obwohl sich auch hier in den letzten Jahren hinsichtlich Automatisierung, Vernetzung, Benutzerfreundlichkeit und der damit verbundenen Produktivitätssteigerung sehr viel getan hat. Das lässt sich auch im aktuellen Produkt-Portfolio von Müller Martini erkennen. Es umfasst den Sammelhefter Prinova mit 9 000 Takten/h und den Primera PRO mit 14 000 Takten/h. Mit beiden Lösungen lassen sich die aktuellen Anforderungen des Marktes nach hoher Produktvariabilität, einem breiten Auflagenspektrum und einer hohen Produktivität abdecken. Doch dazu später mehr.

Sammelhefter sind durchwegs robust gebaute Maschinen, das Durchschnittsalter aller installierten Müller Martini Sammelhefter in Deutschland liegt bei über 24 Jahren. Im Drucksaal käme niemand auf die Idee, eine Druckmaschine so lange zu betreiben und somit auf den technischen Fortschritt und den damit verbundenen Produktivitätsgewinn zu verzichten. Weitere Themen in diesem Zusammenhang sind die Produktionssicherheit und die Ersatzteilversorgung. Das trifft auch auf die Sammelhefter aus der Heidelberg Stitchliner-Produktserie zu, für welche Müller Martini die weltweiten Service-Aktivitäten und das Ersatzteilgeschäft im Jahr 2014 übernommen hat.

Unkalkulierbares Risiko

«Wir wissen sehr genau, wo die Maschinen stehen und in welchem Zustand sie sich befinden», erläutert Roland Henn, Geschäftsführer von Müller Martini Eastern Europe GmbH. Vor diesem Hintergrund habe man im Rahmen des Life Cycle Managments eine Klassifizierung der installierten Basis vorgenommen. Bei vielen dieser Maschinen ist die Ersatzteilversorgung nur noch sehr schwer aufrechtzuerhalten, einige davon sind bereits obsolet und lassen sich bei einer Störung nicht mehr in Betrieb nehmen. «Hier gehen Unternehmen teilweise ein unkalkulierbares Risiko ein, was die seitens der Kunden erwartete Produktionssicherheit und Lieferfähigkeit unterläuft», versichert der Geschäftsführer und betont, dass man den Unternehmen so gut wie möglich mit Rat und Tat zur Seite stehe, um solche drastischen Situationen soweit wie möglich zu vermeiden.

Müller Martini entwickelte dazu das Analyse-Tool MM Inspect, mit dem sich der aktuelle technische Zustand der gesamten Produktionslinie im Detail erheben lässt. Gleichzeitig werden auch einzelne Bauteile überprüft, um so eine langfristige Ersatzteilversorgung und die damit verbundenen Probleme rechtzeitig aufzuzeigen. Am österreichischen Markt haben bereits mehrere Unternehmen den Ansatz von Müller Martini aufgegriffen und sich nach der Analyse für eine Neuinvestition entschieden. Neben der gewonnen Produktionssicherheit profitieren die Unternehmen von einer höheren Produktivität und Flexibilität.

Das Sammelhefter-Portfolio von Müller Martini

Der Prinova ist mit seiner Leistungsfähigkeit von 9 000 Takten pro Stunde der ideale Sammelhefter für Shortruns und prädestiniert für mittlere Auflagen. Er arbeitet mit Einzelanlegern, was ein rasches Umrüsten ermöglicht. Mit seinem guten Preis-/Leitungsverhältnis liefert er einen schnellen ROI. Somit ist er die ideale Lösung für Druckereien, die mit konventionellen Druckverfahren arbeiten. Der Prinova Digital mit der Möglichkeit der Verarbeitung von Rollen und/oder Beschickung durch Anleger ist die perfekte Maschine für Unternehmen, die im Digitaldruck tätig sind oder nächstens in den Digitaldruck einsteigen wollen.

Mit dem «Alleskönner» Primera PRO deckt Müller Martini mit 14 000 Takten pro Stunde das obere Leistungssegment ab. Der gezielte Einsatz der Motion-Control-Technologie für die gesamte Maschine sorgt für eine markante Verkürzung der Einrichte- und Durchlaufzeiten und steigert somit die Profitabilität. Das innovative Bedienkonzept – mit lokalen Bedieneinheiten und einem großen Touchscreen – ermöglicht kontextabhängige Anzeigen und standardisierte Benutzerführungen. Das hilft, die Schulungsphase möglichst kurz zu halten und erleichtert Personalwechsel.

Von links: Stefan Riedl (Buchbindereileiter), Daniela Klampfer (Geschäftsführerin) und Roland Henn (Regionaldirektor Müller Martini Eastern Europe) vor dem neuen Sammelhefter Primera PRO der Universitätsdruckerei Klampfer GmbH.

Einen Stillstand können wir uns nicht leisten!

Ein Beispiel für die Neuinvestition in einen Müller Martini-Sammelhefter ist etwa die Universitätsdruckerei Klampfer in Sankt Ruprecht an der Raab, Österreich, die ein Jahrzehnt lang auf einen Sammelhefter von Heidelberg vertraut hatte. «Die Reise für den Stitchmaster ST 450 war einfach zu Ende», versicherte der Leiter der Buchbinderei Stefan Riedl. Laut der Geschäftsführerin Daniela Klampfer kommt hinzu, «dass schnellere Lieferzeiten mit der Corona-Pandemie wichtiger wurden. Darüber hinaus ist die Produktion kleinteiliger geworden, weil grössere Auflagen heute gesplittet werden.» Der Primera PRO mit Streamfeedern sei genau die richtige Antwort, um auf die gestiegenen Anforderungen des Marktes zu reagieren, er sorge auch für die notwendige Sicherheit in der laufenden Produktion. «Da wir in einem Modus von 24 Stunden an fünf Tagen pro Woche produzieren, können wir uns einen Stillstand des Sammelhefters nicht leisten», so Daniela Klampfer. Dies sei mit dem Primera PRO so gut wie ausgeschlossen, zudem könne man mit dem präventiven Wartungskonzept von Müller Martini die notwendigen Serviceintervalle exakt planen.

Primera PRO sorgt für Prozesssicherheit

Die Druckerei Wograndl in Mattersburg, Österreich, tauschte bereits 2021 einen Stitchmaster ST 300 gegen den Sammelhefter Prinova aus. »Gerade die Versorgung mit Ersatzteilen stand oft auf wackeligen Beinen und war auch mit einem hohen Zeitaufwand verbunden«, so Geschäftsführer Jochen Wograndl. In der gesamten Produktion verfügt die Druckerei über redundante Systeme, was ihren Kunden eine hohe Produktionssicherheit bietet. Das war auch der Grund dafür, den Bereich der Sammelheftung auf neue Beine zu stellen. In der Zwischenzeit hat sich das Auftragsspektrum der Druckerei deutlich erweitert, und so wurde der Prinova gegen einen Primera PRO ausgetauscht. »Unsere Kunden werden anspruchsvoller und setzen immer mehr auf sehr hochwertige Druckprodukte. Daher haben wir einen Sammelhefter installiert, der funktionell einfach noch mehr kann.«

Kapazitätsausbau in der Sammelheftung

Auch die Druckerei Roser in Salzburg, Österreich, stellte sich im Bereich der Sammelheftung neu auf und ersetzte einen Stitchmaster durch einen Primera PRO. Laut dem Geschäftsführer Peter Buchegger lassen sich mit dem Neuzugang sowohl Shortruns als auch Großauflagen effizient verarbeiten. Dafür verantwortlich sei die Leistungsfähigkeit von 14 000 Takten pro Stunde und andererseits die Reduktion der Rüstzeiten. Zusätzlich sei der Sammelhefter mit zahlreichen Optionen für Adressierung, Personalisierung und einem Postkartenkleber ausgestattet, wodurch ein noch breiteres Auftragsspektrum abgedeckt werden kann. Dank des Einsatzes innovativer Antriebs- und Steuerungstechnik sowie des MMRemote-Servicemoduls wirkt sich die Investition in den Primera PRO positiv auf die CO2-Bilanz der Druckerei Roser aus.

Drei österreichische Unternehmen also, die sich im Bereich der Sammelheftung neu aufgestellt haben und so direkt von den Vorteilen der innovativen Technik von Müller Martini profitieren. Das zeigt sich einerseits in der gesteigerten Effizienz und andererseits in der gewonnenen Produktionssicherheit. Das waren auch die wesentlichen Argumente für die Vorarlberger Verlagsanstalt in Dornbirn Ende 2023, in die Druckweiterverarbeitung zu investieren und neben dem bestehenden Klebebinder Alegro von Müller Martini auch einen Primera PRO in Betrieb zu nehmen. Darüber hinaus sind beide Anlagen über den Connex-Workflow in die gesamte Produktionskette eingebunden, was zu einer weiteren Effizienzsteigerung beitragen wird.

Text und Bild © Müller Martini

2024-01-30T12:06:34+01:0030. Januar 2024|

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