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Benachteiligung: Fixkostenzuschuss mangelhaft
Nicht-Berücksichtigung von Abschreibungen benachteiligt investitionsstarke Branchen
90 Prozent der Druckereien in Österreich haben die Kurzarbeit in Anspruch genommen, 68 Prozent Druckereien planen, die Kurzarbeit über weitere drei Monate bis Herbst in Anspruch zu nehmen.
Dennoch federt die Kurzarbeit nur rund zwei Drittel der aktuellen Umsatzverluste seit Mitte März ab. Das zeigt die aktuelle Branchenauswertung des Verband Druck & Medientechnik. Der Branchenverband sieht zudem investitionsstarke Branchen beim Fixkostenzuschuss grob benachteiligt.
Im Namen des Verband Druck & Medientechnik ergingen Schreiben zum Fixkostenzuschuss an die Bundesministerin Margarete Schramböck und den Bundesminister Gernot Blümel. Diese können Sie unten stehend nachlesen.
„Die Kurzarbeit ist eine echte Hilfe für die Druckereien, der Fixkostenzuschuss geht jedoch an der Realität und den Bedürfnissen von produzierenden und investitionsintensiven Unternehmen vorbei“,
sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik.
Fixkostenzuschuss bringt in aktueller Fassung nichts
Kurzarbeit federt etwa zwei Drittel der Verluste ab.
„Aber beim Fixkostenzuschuss fällt unsere Auswertung ernüchternd aus. Er bringt wenig bis fast gar nichts“,
so Sodoma.
Den Grund ortet der Verband Druck & Medientechnik darin, dass das Anlagevermögen und dessen Abnutzung in den Berechnungen für den Zuschuss nicht berücksichtigt wird. Druckereien investieren rund fünf bis sechs Prozent des Jahresumsatzes in den Betrieb, sei es in Druckmaschinen, Energiesparmaßnahmen, EDV und Software zur Digitalisierung und Automatisierung. In jeder Druckerei stehen in der Regel Druckmaschinen im Wert von mehreren Millionen Euro. Schon eine einzige 4-Farben-Offset-Druckmaschine kostet zwischen 400.000 und 1 Million Euro netto. Kommt noch ein Druckwerk, also eine zusätzliche Farbe, dazu oder andere Sonderwünsche, dann klettern die Preise weiter nach oben.
Alle Produktionsbetriebe betroffen
Für den Fixkostenzuschuss können zwar Finanzierungskosten berücksichtigt werden, nicht aber der durch die Nutzung entstehende Wertverlust der Maschinen.
„Während bei verderblicher Ware und Saisonware bis zu 50% des Wertes ersetzt werden, schauen Produktionsbetriebe bei ihrem Anlagevermögen durch die Finger. Das ist eine große Benachteiligung aller Produktionsbetriebe“,
betont Sodoma.
Zumal gerade Kataloge, Flyer, Einladungen, Messeausstattung, Roll-ups oder Mailings ebenfalls Saisonware seien. Findet der Werbeanlass nicht statt, benötigen die Kunden auch keine Druckprodukte.
Auswirkungen der Corona-Maßnahmen erst jetzt im vollen Umfang spürbar
Während Dienstleister und Handel die Auswirkungen der Corona Pandemie unmittelbar spürten, kam die Krise erst mit Verzögerung bei den Druckereien an. Für das zweite Quartal erwartet die Branche weiterhin einen deutlichen Umsatzrückgang. Die Mehrheit der Unternehmen erwartet ein Minus von mehr als 50 Prozent.
„Viele Druckereien konnten zunächst noch die bestehenden Aufträge abarbeiten und ausliefern. Das ist typisch für produzierende Gewerbe. Dafür wird es hier noch deutlich länger als in anderen Branchen dauern, bis der Motor wieder angelaufen ist“,
erklärt Sodoma die Zahlen.
Zumal gerade Kataloge, Flyer, Einladungen, Messeausstattung, Roll-ups oder Mailings ebenfalls Saisonware seien. Findet der Werbeanlass nicht statt, benötigen die Kunden auch keine Druckprodukte.
Quellen zu den Zahlen
Der Verband Druck & Medientechnik befragte im April und Mai alle Mitglieder via Online-Umfrage, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf ihr Unternehmen hat. Gemeinsam mit den Daten der KMU Forschung, der Statistik Austria sowie interner, betriebswirtschaftlicher Berechnungen der Förderungen entstand so ein aussagekräftiges Bild über den Branchenstatus. Berechnet wurden die Auswirkungen der Förderungen auf Basis eines durchschnittlichen Umsatzrückgangs von 60 Prozent über sechs Monate.
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