Digitalisierung war gestern – heute gelten KI Assistenten als der Hebel, wenn es um Effizienzsteigerung, neue Arbeitswelten und neue Businessmodelle geht.
3D-Druck: Farbwechsel nach dem Druck
Personalisierung in Sekundenschnelle
Ein neues Farbwechsel-System von Stefanie Müller und ihrem Team am MIT ermöglicht raschen Farbwechsel von 3D-Druck-Objekten – nach dem Druck!
Es ist lange her, seit 1980 das Patent für den ersten Prototyp für 3D-Druck abgelehnt wurde. Inzwischen hat sich die Technologie von einfachsten Anwendungen weg hin zur Produktion komplexer, maßgeschneiderter Objekte entwickelt. Wie bei allen anderen Gütern gibt es aber ein Problem: Sind sie einmal produziert, kann man sie nicht mehr ändern. Wissenschafter des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) sind nun am besten Weg, das zu ändern. Die neue Methode „ColorMod“ erlaubt auch nach Fertigstellung das wiederholte Ändern der Farbe von im 3D-Druck entstandenen Objekten. Eine speziell von Prof. Stefanie Mueller und ihrem Forschungsteam des Labors für Informatik und künstliche Intelligenz entwickelte Tinte ändert, wenn sie UV-Licht ausgesetzt wird, ihre Farbe. Der Prozess dauert 20 Minuten und kann laut den Herstellern in Zukunft noch deutlich verkürzt werden.
Momentan liegt der Fokus des Projekts noch auf Plastik und anderen üblichen Materialien für den 3D-Druck. In der Zukunft könnte die Technologie aber auch angewendet werden, um zum Beispiel die Farbe von Kleidung auf Wunsch zu ändern. Die Idee dahinter ist für Mueller auch folgende: „Die Menschen konsumieren viel mehr als noch vor 20 Jahren, und sie erzeugen dabei sehr viel Abfall. Wenn man aber die Farbe eines Produkts ändern kann, hat man jedes Mal ein neues Produkt.“
Bisherige Farbwechsel-Systeme waren nun in ihren Möglichkeiten sehr begrenzt, es konnten etwa nur einzelne Farben und 2D-Designs verwendet werden. Mit der neuen Technologie geht aber mehr. Die Ultraviolett-Strahlung aktiviert die jeweils gewünschten Farben, während sichtbares Licht die anderen Farben deaktiviert. Um genau zu sein: Die Pixel des Druckobjekts werden durch das UV-Licht von transparent zu farbig.
Ziel ist es letztendlich, dass Konsumenten z. B. die Accessoires zu ihrer Kleidung blitzschnell anpassen können – und das auf kostengünstige und weniger verschwenderische Weise. Außerdem könnten Geschäfte in der Zukunft den Kunden die Möglichkeit bieten, ein Produkt in verschiedenen Farben auszuprobieren: Personalisierung in Echtzeit.
Ein Video des MIT zum Projekt (engl.) finden Sie hier >>
Bilder © pixabay